Vereins-Chronik

Im Mai des Jahres 1914 wurde der heutige SV Rheinland Mayen gegründet.

Chronik

lm Mai des Jahres 1914 wurde der heutige SV Rheinland Mayen gegründet. Die jungen Männer der ersten Stunde Waren: Tony Colmie, Klaus Diederich, Klaus Schilling, Franz Keuser, August Wolff, Fried Schlink, Hubert Schlink, Jakob Schlink, Fritz und Jakob Waldorf. Sie gehörten zu dieser Zeit zum Katholischen Gesellenverein und ihre Tätigkeit bestand darin, als Laienschauspieler bei Theateraufführungen im damaligen „Gesellenhaus“ auf dem heutigen Habsburgring mitzuwirken.  In der umliegenden Region, den Städten und Orten, begannen zu dieser Zeit viele junge Männer mit dem Fußballsport und schlossen sich in Vereinen zusammen. Auch die Mayener Jungs fanden Gefallen am dem Spiel mit dem runden Leder. Sie gründeten also einen Fußballverein und gaben ihm den klangvollen Namen „FC Rheinland Mayen“. Hubert Stoll wurde zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt; als Vereinsfarben wurde das „grün und Weiß“ bestimmt und das Vereinslokal war bei der Gaststätte/Metzgerei „Nuppi“ (Johann Weingart) in der Brückenstraße. In der Bachstraße wurden auf der Bleiche die ersten Freundschaftsspiele ausgetragen.

Das Fußballspiel stand in der damaligen Zeit nicht im allerbesten Ruf; so mussten sich die Spieler manche spöttische Bemerkungen gefallen lassen, wenn sie nach den Spielen auf der Bleiche mit den Torstangen und Pfosten auf dem Rücken durch die Stadt heimwärts zogen. 

Bei Beginn des 1 . Weltkrieges wurden viele Männer zum Militär eingezogen, so dass die Existenz des jungen Vereines auf manche harte Probe gestellt wurde. Trotzdem kam der Spielbetrieb nicht zum Erliegen. Hubert Stoll fand immer Wieder junge Mayener, die sich für den Fußballsport begeistern konnten und damit den Fortbestand des Vereins garantierten. Im Jahre 1921 wurde ein Sportplatz am Ostbahnhof errichtet; anlässlich der Eröffnung des Platzes wurde ein Freundschaftsspiel gegen Preußen Koblenz bestritten.

Die Amerikaner, als damalige Besatzungsmacht, hatten das Gelände für das Spielgelände zur Verfügung gestellt. Zunächst war nach dem Krieg jede sportliche Tätigkeit durch die Besatzer verboten. Die Rheinländer konnten jedoch das Fußballspielen nicht sein lassen und hatten sich vorher an der Papiermühle im unteren Nettetal einen Sportplatz hergerichtet und damit das Sportverbot missachtet. Das Ergebnis der Missachtung: die 1. Mannschaft wurde für zwei Tage inhaftiert. Diese schwierige Zeit ging auch vorüber und nachdem man den Sportplatz am Ostbahnhof nutzen konnte, wurde der Verein in den Westdeutschen Spielverband aufgenommen. Die Mannschaft wurde in die damalige A-Klasse einge teilt, jedoch war bald der Aufstieg in die Bezirksliga geschafft.

Unter der Leitung von Studienrat Dr. Schwetz, der den Vereinsvorsitz übernommen hatte, begann nun ein ungeahnter Aufschwung. Aus dem reinen Fußballverein „FC Rheinland Mayen“ wurde ein Allsportverein und der Vereinsname wurde in SV Rheinland Mayen umgewandelt. Eine Leichtathletik- und eine Hockeyabteilung entstanden und später kam dann noch eine Tennisgruppe hinzu. Mitte der zwanziger Jahre wurde mit Festakt und Umzug die Vereinsfahne ein geweiht. Am Festzug nahm auch der unvergessene Mayener Mundartdichter Walter Fischer teil. Er gehörte der Leichtathletik-Abteilung an und war einer der schnellsten Sprinter im Umland. In dieser Zeit richteten der Mayener Turnverein 1886 und der SV Rheinland Mayen den Lauf „Rund um Mayen“ aus, der sich sehr großer Beliebtheit erfreute. Oft gewann Walter Fischer dieses Rennen.

Die 1. Mannschaft gehörte in den Jahren 1926 – 1929 der Bezirksliga „Mittelrhein” an. Hier sind die Namen, die zu dieser Zeit die Vereinsgeschichte entscheidend bestimmten: Mitgründer Klaus Schilling, Mannschaftsführer Tony Colmie, und die Spieler Edgar Rosenbaum, Peter Gondorf, Ernst und August Wolff, Franz Rüber, Karl Schweitzer, die Schreder- Junge, Ernst Diedenhofen und der „kleine Schwetz“.

Dank des Entgegenkommens der Familie Sagnes konnte der SV Rheinland ein großes Gelände an der Sagnesmühle pachten und einen eigenen Sportplatz mit zwei Tennisplätzen errichten. Wurde der Sportplatz schon einmal in der Presse als „Mayens schiefe Kampfebene“ bezeichnet, so machte sich doch auf sportlichem Gebiet das eigene Sportgelände stark bemerkbar:  der Verein erlebte seine größte Zeit. Die 1. Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Gauliga (1 .Liga). Die Mayener Fußballanhänger hatten nun Gelegenheit die großen Vereine der späten zwanziger und früher dreißiger Jahr im westdeutschen Raum zu bewundern:  Alemania Aachen, Duisburger Spielverein, Sülz 07, VfL Benrath, Mülheimer SV usw. Große Verdienste an der günstigen Entwicklung hatte vor allem der damalige Vorsitzende Amtsgerichtrat Rheinländer.

Zu Anfang der 30er Jahre war die Fußballabteilung des SV Rheinland so stark angewachsen, dass sich der Vorstand entschloss, einen Trainer zu verpflichten. Es war keine geringerer als der Nationalspieler des SV Waldhof, Karl Höger, der das Traineramt übernahm.

In der von Hubert und Heinrich Stoll geführten Jugendabteilung fand Trainer Höger das Spielermaterial, mit dem 1931 der Aufstieg in die Gauliga geschafft wurde: Toni Seemann, Richard Kalenborn, Georg Engels, Franz Wick, Franz Fiege, Gustav Leersch, Walter Geisen usw. Neben den „Stars“ gab es in den unteren Mannschaften des Vereins noch eigene Spieler die durch ihre Spitznamen bekannt waren und daher auch ein Stück Vereinsgeschichte sind:

Da war der Bückel im Tor, hart verteidigen der Jünke und der Stoppe, Regisseur war der Kritsch, Ballschlepper der Lappisch und vorne stürmten der Hiddem und der Säubast unterstütz vom Munnesch.  Inzwischen war der Rechtsanwalt und spätere Justizminister Bruno Becher Vereinsvorsitzender geworden. Neben vielen anderen Opfern für den Verein ließ er auf eigene Kosten eine überdachte Sitztribüne auf dem Rheinlandplatz errichten.

Ein Ereignis aus jener Zeit darf noch besonders erwähnt werden. Mit einem Besuch beim A.S. Verdun legte der SV Rheinland schon damals einen Grundstein für eine deutsch-französische Freundschaft. Sportliche und freundschaftliche Beziehungen wurden auch bis nach dem 2. Weltkrieg aufrechterhalten. Im Jahre 1937 schien das Ende für den SV Rheinland gekommen zu sein. Die damaligen Machthaber, die Nationalsozialisten, verfügten den Zusammenschluss der Mayener Sportvereine: dem Turnverein 1886 Mayen und dem SV Rheinland Mayen. Hierdurch sollte eine Leistungssteigerung erreicht werden, jedoch genau das Gegenteil war der Fall.

Nach dem 2. Weltkrieg und nachdem sich 1947 das Leben allmählich wieder normalisierte, fanden sich einige ältere Vorstandsmitglieder zusammen, um den SV Rheinland wieder zum Leben zu erwecken. lm „Sterngarten“ in der Koblenzer Straße fand die erste Jahreshauptversammlung statt. Mit Eugen Kornberger, Jakob Waldorf, Peter Nachtshein, Johann Möhnen, Walter Mondorf, Paul Ferrari, Heinrich Stoll, Fritz Giefer, Ernst Kittel, Willi Laux, Franz Rüber, Franz Degen, Tony und Willi Colmie wurde wohl ein großer, aber funktionsfähigen Vorstand gewählt, der auf eine erneute Blütezeit hoffen ließ. Diese Hoffnung sollte nicht trügen: die 1. Mannschaft stieg innerhalb von drei Jahren von der Kreisklasse in die Rheinlandliga auf.

In dieser Zeit, Ende der 40er Jahre, schloss sich dem Verein auch eine Boxabteilung an, die im Saal des „Sterngartens“ ihren Sport ausübte. Die Boxer Karl Mayer, Karl Wagner, Heinz Hörter und Franz Darscheid konnten sogar den Titel eines Rheinlandmeisters erringen.

ln diesem Zusammenhang darf es nicht unerwähnt bleiben, dass der Filmschauspieler Maria Adorf ebenfalls der Boxabteilung des SV Rheinland angehörte und hier die edle Kunst der Selbstverteidigung lernte. lm Jahre 1954 konnte der Verein sein 40jähriges Stiftungsfest feiern. Es wurden eine große Feier und ein Festumzug veranstaltet. Anlässlich des Jubiläums wurde der Lauf „Rund um Mayen“ noch einmal durchgeführt. Der ehemalige Fußballkreisvorsitzende Peter Dietz fungierte als Schlussläufer der Staffel des SV Rheinland und konnte den Sieg für den SV herausspurteten.

In dem Jahre 1956 weilte der SV Rheinland als erste Mannschaft aus unserem Verbands-Gebiet in der ehem. DDR. Es wurde am internationalen Osterturnier des FC Rotation Naumburg teilgenommen, erst im Endspiel musste man sich dem SC Stuttgart geschlagen geben. lm gleichen Jahr wurde die 1. Mannschaft Zweiter der Bezirksliga, knapp hinter dem TuS Mayen, die sie in der Meisterschaftsrunde vor über 2.000 Zuschauer vorher an der Sagnesmühle mit 2:1 bezwungen hatten. Zwei Jahre später war es dann soweit, der SV Rheinland wurde Meister der Bezirksliga und stieg in die Rheinlandliga auf. lm Jahre 1959 waren die „Rheinländer“ noch einmal in Sachsen, diesmal bei Stahl Merseburg, der ein Jahr später zu einem Gegenbesuch in Mayen weilte.

1964, im Jahre des 50-jährigen Bestehens, musste die 1. Mannschaft des SV Rheinland in die A-Klasse absteigen, aber nach nur zwei Jahren schaffte sie wie der den Aufstieg in die Bezirksliga, wo sie auf Anhieb nur knapp die Meisterschaft verfehlte. Erfolgreich schnitt sie auch in der Rheinlandpokalrunde ab, bei der sie bis ins Halbfinale vordrang und in Mayen gegen den damaligen Regionalligisten Eintracht Trier spielen durfte. Dasselbe Kunststück gelang der Elf 1971, diesmal war es der SV Alsenborn, der zum Pokalspiel nach Mayen kam. Leider gingen beide Spiele verloren, die „Grün-weißen“ schieden aus der Pokalrunde aus.

lm Jahre 1970 wurde der Vereinsname in SV Rheinland-Eifelland Mayen geändert. Ein großes hiesiges Unternehmen hatte dem Verein seine Unterstützung zugesagt. Dies machte sich vor allem in materieller Hinsicht bemerkbar. Das Sportplatzgelände an der Sagnesmühle wurde neu hergerichtet, auf dem Platz selbst entstand eine Flutlichtanlage und auch die sportliche Ausstattung der Aktiven wurde weitgehend von der Firma „Eifelland-Wohnwagenbau“ mitgetragen. Die Partnerschaft oder das Sponsoring hielt jedoch nicht lange an. Bereits 1972 wurde die Namensergänzung wieder aufgehoben, der SV Rheinland Mayen musste wieder ohne „Pate“ und Mäzen auskommen.

lm Jahre 1974 wurde die 1. Mannschaft des SV Rheinland als einziger Verein aus dem Fußballkreis Rhein-Ahr in die Bezirksliga „West“ eingeteilt. Trotz der neuen Umgebung und der unbekannten Vereine wurde mit Trainer Werner Bauer wurde der 4. Tabellenrang erreicht.

Im gleichen Jahr konnte das 60-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden. Vom Donnerstag, dem 23. Mai (Christi Himmelfahrt) bis Montag, den 27. Mai 1974 wurde ein umfangreiches gesellschaftliches und sportliches Programm den Mitgliedern und Freunden des SV Rheinland geboten. Ein Festzelt war auf dem Marktplatz errichtet worden und im Stadion und seinem Nebenplatz wurde das sportliche Programm abgewickelt.

In der Bezirksliga West kam die Elf unter dem Trainergespann Weiner/Laux 1977 auf den 5. Platz; Meister wurde in diesem Jahr die SF Salmrohr. In diesem Sommer War auch das große Pokalspiel gegen die SG Eisbachtal. In Mayen endete das Spiel unentschieden. Ein Wiederholungsspiel wurde erforderlich. ln  Nentershausen musste man sich mit 1:2 geschlagen geben.

1978 teilte der Fußballverband Rheinland die Spielklassen neu ein. Durch die Schaffung der Amateuroberliga und eine neue zweigeteilte Landesliga wurden in der Verbandsliga (bisher Rheinlandliga) Plätze frei. Daher bestand die Möglichkeit, dass die Plätze 1 – 3 in den bisherigen Bezirksligen zum Aufstieg in die Verbandsliga berechtigten. Beim SV Rheinland sah man wieder einmal die Chance zum Aufstieg. Der Vorstand unternahm die stärksten Anstrengungen, verpflichtete gleich sieben neue Spieler und einen teuren Trainer. Doch wieder passierte das, was nicht passieren durfte. lm letzten Meisterschaftsspiel verlor die Mannschaft das Heimspiel gegen den SSV Buchholz und erreichte damit den 5. Tabellenplatz und verpasste damit den Aufstieg.

Besser machte es die 2. Mannschaft des SV Rheinland; sie wurde in der Saison 1977/78 Meister und Kreismeister der 3. Kreisklasse und stieg in die neu geschaffene Kreisliga B auf. Jedoch gleich im nächsten Jahre wieder ab.

Nach der Neueinteilung der Staffeln wurde die 1. Mannschaft wurde zur Saison 1978/79 der Landesliga „Süd“ zugeteilt. Dadurch gingen die seit vielen Jahren beliebten Lokalspiele gegen die ortsnahen Vereine im Koblenzer Bereich verloren und damit auch das Zuschauerinteresse. Die Mannschaften der Landesliga „Süd“ waren vornehmlich in der Westeifel und im Trierer Raum zuhause. Über viele Jahre waren die Rheinländer der einzige Club aus der Vordereifel in dieser Klasse. Zurückgehendes Zuschauerinteresse und erhöhte Kosten, allein durch die weiten Anfahrten, waren die Folge. Ohne einige Sponsoren hätte in dieser Zeit, allein aus finanzieller Sicht, die Mannschaft schon zurückgezogen werden müssen. Trotzdem konnte über Jahre hinaus der Klassenerhalt, wenn manchmal auch nur recht knapp, geschafft Werden.

Da war zum Beispiel im Jahre 1979 der 1:0 Sieg beim letzten Spiel in Argenthal, der den Klassenerhalt brachte. 1980 war sogar die Durchführung eines Entscheidungsspiels erforderlich. Mit 6:0 wurde in Ulmen gegen Traben – Trarbach gewonnen und die Klasse abermals erhalten. Zu dieser Zeit kamen immer wieder junge, talentierte Spieler aus der eigenen Jugend, die dann auch zumindest für einige Jahre dem Verein dem Verein die Treue hielten.

Der Erfolg stellte sich dann in Jahr 1982 ein. Unter Trainer Wolfgang Steffens wurde die junge Mannschaft souverän Herbstmeister der Landesliga „Süd“ und blieb 13 Spiele in Folge ungeschlagen. Die Mannschaft kämpfte sich von Platz 16 bis zur Tabellenspitze vor und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab. Über lange Zeit wurde die Führung mit großem Punktevorsprung verteidigt. Jedoch im Frühjahr 1982 ging Punkt um Punkt verloren und die Verfolger rückten immer näher; es kam zum Punktegleichstand mit dem TuS Kröv. Ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der Landesliga wurde notwendig. Abermals war Ulmen der Austragungsort dieses Relegationsspiels. Die „grünweißen“ bestimmten über lange Strecken die Begegnung und siegten nach Toren von Thilo Stoye und Heinz Jubelius verdient mit 2.0 Toren. Die Meisterschaft in der Landsliga und der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga war der größte Erfolg seit langer Zeit.

ln der Verbandsliga-Saison 1982/83 zeigte sich dann, dass die Mannschaft nicht reif für die Verbandsliga war. Auch war die Spielerdecke zu dünn und es fehlten genügend verbandsligaerfahrene Spieler. Lange Zeit hielt sich die Elf um Trainer Steffens recht gut und hatte alle Aussichten, den Klassenerhalt zu schaffen. Leider ging dann in den letzten Spielen der Meisterschaft etwas die Puste aus und der Weg führte zurück in die Landesliga. Gerne erinnert man sich noch, besonders der Kassierer, an da großes Zuschauerinteresse. Zum Lokalderby gegen den TuS Mayen kamen zu den beiden Spielen mehr als 2 000 Zuschauer.

Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga Rheinland blieb die Elf um Trainer Steffens und Betreuer Keupen im Spieljahr 1983/84 mit wenigen Ausnahmen fast komplett zusammen. So war es nicht verwunderlich, dass ein direkter Wiederaufstieg angestrebt wurde. Über lange Zeit konnte man den Kampf um die Meisterschaft offen halten. Letztlich wurde jedoch mit dem 3. Tabellenplatz der erneute Sprung in die Verbandsliga verpasst. Bemerkenswert in dieser Spielzeit das Abschneiden der 2. Mannschaft; sie startete mit 0:20 Punkten in die Saison der Kreisliga C. Erst im 11. Spiel – bei  14 Mannschaften -wurde der erste Punktgewinn beim 2:2 über den SV Kürrenberg verbucht. Am Ende der Spielzeit wurde dann zum Erstaunen aller der Klassenerhalt noch geschafft.

Nach dem gutem Abschneiden im Vorjahr war man in Rheinland-Kreisen guter Hoffnung für das Spieljahr 1984/85. Aber der bereits im Vorjahr sich andeutende Spielschwund setzte sich fort. Immer mehr Spieler verließen den Verein und gingen verlockenden Angeboten anderer Verein nach. Ein unglücklicher Saisonstart und viel Pech führten dazu, dass die Mannschaft recht bald am Tabellenende stand. Als dann auch noch Spielmacher Jürgen Brennecke so schwer verletzt wurde, dass er für die gesamte Saison ausfiel, stieg die Nervosität in der Mannschaft immer mehr und viele Spiele gingen unglücklich verloren. Der Abstieg in die Bezirksliga konnte nicht verhindert werden. In der Bezirksliga Mitte wurde dann versucht, eine neue Mannschaft aufzubauen. Neben dem verbliebenen Gerippe wurde vor allem auf die erfolgreichen Spieler der A – Jugend, die Meister geworden waren, gesetzt. Aber es zeigte sich jedoch bald, dass die „Jungs“ auf Anhieb und vor allem auf Dauer, im Seniorenbereich noch einiges zu lernen hatten und teilweise überfordert waren. Von Saisonbeginn an war das untere Mittelfeld der Tabelle der Platz, auf dem der SV Rheinland sich wieder fand. Es blieb Hoffnung auf den Klassenerhalt bis zum letzten Spiel in Heimersheim. Die 0:1 Niederlage bei gleichzeitigen Siegen der anderen abstiegsbedrohten Mannschaften bedeutete erneut den Abstieg, dieses Mal in die A-Klasse.

In der A-Klasse lief es dann anfangs recht gut und jeder erwartete die Meisterschaft, was auch nicht unmöglich schien. Bis zum letzten Spiel blieb es spannend, doch es versagten wieder einmal die Nerven. lm letzten Spiel gegen denbereits feststehenden Absteiger, den TuS Thür wurde lediglich ein 1:1 Unentschieden erreicht und damit der 3. Tabellenplatz – Meisterschaft und Relegation weg.

Nachdem das Saisonziel 1987 nicht erreicht wurde, kam der große Ausverkauf, gleich vier Stammspieler wanderten ab. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass von Anfang an um den Abstieg gebangt werden musste. Der Klassenerhalt wurde wieder einmal im letzten Saisonspiel geschafft. Da über Jahre hinaus der sportliche Erfolg ausblieb und die angestrebten Ziele nicht erreicht werden konnten und auch die nötigen Geldgeber fehlten, verließen immer wieder die besten Spieler den Verein und nahmen die Angebote anderer Vereine an. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das sportliche Niveau immer niedriger und damit auch die Spielklasse immer niedriger wurde.

Das Jahr 1989 wurde nicht geprägt durch sportliche Erfolge, sondern durch die Vorbereitung und Durchführung des 75-jährigen Vereinsjubiläums. Dabei zeigte sich wieder einmal dass bei solchen Anlässen viel Solidarität entsteht und sich auch viele ehrenamtliche Helfer finden, die eine solche Veranstaltung unterstützen.

Vom 17.-25. 06. wurden sportliche und Unterhaltungsveranstaltungen durchgeführt. Ein Highlight der Festwoche war die Musikveranstaltung „Back to the Beat“ am 22. 06. 1989, die ihres gleichen lange bei den Veranstaltungen in Mayen suchen muss. Sechs Beatbands aus den 60er Jahren brachten das Festzelt mit über 1000 Zuschauern- und Zuhörern zum Überkochen. Der Festkommerz mit Ehrung fand dann am Samstag, den 24.06.1989 statt. Danach wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Weniger erfolgreich war das sportliche Jahr 1989. Die 1. Mannschaft musste aus der A-Klasse in die B-Klasse absteigen. Erfreulich jedoch, dass für die neue Saison 89/90 sämtliche Mannschaften von der I. über die ll. bis hin zu der E-Jugend gemeldet werden konnten, ohne das mit anderen Vereinen Spielgemeinschaften eingegangen werden mussten. Die I. Mannschaft tat sich in der B-Klasse anfangs recht schwer, so dass um den Aufstieg in das Kreisligaoberhaus lange gezittert werden musste. Der TV Rieden gewann Spiel um Spiel und war bis zum Saisonende nicht von der Tabellenspitze zu verdrängen, obwohl der SV Rheinland die einzige Mannschaft war, die dem Meister eine Niederlage beibringen konnte. Am Saisonende musste die Mannschaft um Trainer Rainer Nix eine Relegationsrunde austragen. In Gönnersdorf wurde gewonnen und auch das Spiel gegen den TuS Thür; der Aufstieg in die A-Klasse war damit perfekt. Auch die ll. Mannschaft wurde ungeschlagen mit nur 3 Minuspunkten Meister der D-Staffel Mayen.

Doch dann traten die Sportinstanzen in Aktion. Nach einer Anzeige der DJK Baar, die sportlich den Aufstieg nicht geschafft hatte, wurden die Sportsgerichtsbarkeit wegen der Spielberichtigung oder Nichtspielberechtigung des Spielers Dirk Mombauer bemüht. Seit 1982 hatte der im Juli geborene Spieler mit einem Spielerpass gespielt, der als Geburtstermin den Monat August auswies. Für die 1. Mannschaft war er zwar dem Alter nach spielberechtigt, doch laut Verbandssatzung galt der Spielerpass wegen des falschen Geburtstages als ungültig. Da der Spieler an allen Meisterschaftsspielen teilgenommen hatte, wurden dem SV Rheinland alle gewonnenen Punkte aberkannt. Anstelle des Aufstiegs in die A-Klasse war die Mannschaft in die C-Klasse abgestiegen. Da zwei Mannschaften eines Vereines nicht in der gleichen Klasse spielen dürfen, konnte die 2. Mannschaft auch nicht aufsteigen und blieb in der D-Klasse. Die Kreissportkammer hatte zuerst zu Gunsten des SV entschieden; jedoch wurde der Entscheid durch das Urteil der Bezirksspruchkammer aufgehoben. Daraufhin schaltete der Verein ein neutrales Schiedsgericht ein. Auch das neutrale Schiedsgericht beim Oberverwaltungsgericht Koblenz bestätigte jedoch das Urteil der Bezirksspruchkammer.

Am 03. August 1990 führte der SV Rheinland eine außerordentliche Mitgliederversammlung durch, um über die Folgen zu beraten, die dem Club aus der geschilderten Situation entstehen könnten. Die Versammlung entschied dann, alle Mannschaften im Spielbetrieb zu belassen und auf eine Zurückziehung zu verzichten. Weiterhin sollte ein Gnadengesuch an den Verbandsvorsitzenden Toni Kahl gestellt werden. Mitentscheidend für die Entscheidung der Versammlung waren die anwesenden Spieler der Seniorenmannschaften, die sich bereiterklärten, auch in der niedrigeren Spielklassen weiter zu spielen. Der Verbandsvorsitzende gab dann dem Gnadengesuch statt mit dem Ergebnis, dass die 1. Mannschaft der B-Klasse verbleiben und die 2. Mannschaft in die C-Klasse aufsteigen durfte. Trotz der Querelen um den Satzungsrechtstreit wurde die 1. Mannschaft um Trainer Rainer Nix und Betreuer Josef Müller überlegen Meister der B-Klasse Staffel Mayen, auch im Spiel um die Kreismeisterschaft setzte sich die Mannschaft mit 3:2 Toren nach Verlängerung gegen den SV Reifferscheid durch.

Gestärkt durch die Meisterschaft und den Kreismeistertitel der letzten Saison, ging die 1. Mannschaft, dann in die neue Saison. Es wurde in den nächsten Spielzeiten, jeweils ein Mittelfeldplatz in der A-Klasse erreicht, der große Wurf, Aufstieg in die Bezirksliga, wollte aber nicht gelingen. Allerdings und dies war erfreulich, geriet die Mannschaft auch nie in Abstiegsgefahr und man etablierte sich in der neuen Klasse.

Zur Saison 1993/1994 übernahm Rainer Angeletti dann das Traineramt beim SV Rheinland Mayen und der Vorstand und die Mitglieder verbanden damit die Hoffnung, daß mit einem neuen Trainer, der Aufstieg in die Bezirksliga gelingen würde. Doch zeigte sich bereits bei der Vorbereitung für die neue Saison, das einige Stammspieler den Verein verlassen würden und die neuen Spieler, die Abgäng nur unzureichend ersetzen würden. So kam es, wie es nicht kommen sollte, durch eine Niederlage mit 0:1 im Entscheidungsspiel gegen den Maifelder SV in Thür, stieg die 1. Mannschaft in die B-Klasse ab. In der nächsten Spielzeit, setzte sich der Trend fort, daß einige Stammspieler den Verein in Richtung von höherklassigen Vereinen verlassen würden. Dadurch geriet die 1. Mannschaft auch in der B-Klasse sofort in Abstiegsnot, was zum Bedauern des Vorstandes, dazu führte, daß der Trainer Angeletti im Dezember zurücktrat und Bernd Hartung das Traineramt übernahm. Alter Trainer und Vorstand hofften durch diese Maßnahme, daß der neue Trainer den Abstieg aus der B-Klasse vermeiden könnte. Dies gelang, wenn auch nur knapp und eine komplett unglücklich verlaufende Saison hatte noch den versöhnlichen Abschluß gefunden.

Für die Saison 1995/1996 konnte der Vorstand, Dirk Gerhards als Trainer verpflichten. Aufgefüllt durch einige Spieler aus der A-Jugend und einigen Neuzugängen, konnte die 1. Mannschaft sich in der Hinrunde, bis auf neun Punkte absetzen und es machte sich beim Vorstand und den Mitgliedern die Hoffnung breit, daß man mal wieder ein Aufstieg, am Ende der Saison feiern könnte. Doch nach der Winterpause, gab man Punkt um Punkt ab, so daß man am Ende nur auf den 3. Platz kam und der Aufstieg wieder mal verspielt war.

In der Saison 1996/1997 gelang dann der Aufstieg in die Kreisliga A. Bereits frühzeitig konnte die Meisterschaft errungen werden und am Ende der Saison, wurde man mit zwei Siegen mit 3:2 Toren und 8:1 Toren gegen die SG Ahrbrück/Hönningen auch Kreismeister. In den nächsten Spielzeiten in der A-Klasse, wurde die 1. Mannschaft immer wieder mit Bezirks-, Landes- und Verbandsliga erfahrenen Spielern verstärkt, in der Hoffnung, unter dem Trainer Bernd Hartung, den lang gewünschten Aufstieg in die Bezirksliga zu schaffen. Doch dies gelang nicht, obwohl die 1. Mannschaft in dieser Zeit, auf dem neuen Kunstrasenplatz, fast 2 Jahre lang kein Spiel verloren hatte. Unnötige Auswärtsniederlagen hatten immer wieder die Folge, daß am Ende der Spielzeiten nicht mehr als der 3. Platz und somit die „sauere Zitrone“ erreicht wurde. Als einzig zählbaren Erfolg, konnte in dieser Zeit ein Kreispokalsieg verbucht werden, der noch einmal, nach langer Zeit, den Einzug in die 1. Rheinlandpokalrunde bedeutete.

Zur Saison 2001/2002 war mal wieder ein Umbruch fällig. Wieder einmal wanderten Stammspieler in andere Vereine ab und es mußte mal wieder mit den neuen Spielern, eine fast komplett neue Mannschaft aufgebaut werden. Das Trainergespann Hartung/Kuchar, machte sich ans Werk und zur Verwunderung vieler, führte man die Tabelle bis Mitte Oktober an. Doch dann ereilte die Mannschaft das Verletzungspech. Einige Stammspieler fielen über längere Zeit aus und man konnte, von den Begegnungen nach der Winterpause, nur noch zwei Spiele gewinnen, was in der Endabrechnung den 9. Platz bedeutete. Zur Spielzeit 2002/2003 wurde das Trainergespann Hartung/Kuchar, durch den ehemaligen Spieler Jürgen Brennecke abgelöst. Doch auch ein neuer Trainer, konnte den negativen Trend, der sich bereits in der letzten Saison gezeigt hatte, nicht mehr aufhalten und so spielte man von Anfang der Saison gegen den Abstieg aus der A-Klasse. Bereits im Mitte Oktober, übernahm Bernd Hartung wieder das Traineramt von Jürgen Brennecke und es stellte sich auch kurzfristig Erfolg ein. Doch dieses Hoch hielt nicht lange an und am Ende stieg man nach vielen Jahren in der A-Klasse, wieder in die B-Klasse ab.

In der B-Klasse sollte in der Saison 2003/2004 ein Neuanfang gemacht werden. Nur mit Verstärkungen von A-Jugend Spielern, wollte der Vorstand und der Trainer, sich in dieser Saison, in der B-Klasse halten. Ein unglücklicher Saisonauftakt, bedeutete dann aber, daß man auch Gefahr lief, aus der B-Klasse abzusteigen. Als die Not am größten war, wurde der Beirat des SV Rheinland, aufgrund der Anregung vom 2. Vorsitzenden Rolf Schäfer gegründet, in dem sich ehemalige Spieler und Gönner des SV Rheinland zusammenfanden und mit Spielerverpflichtungen, in der Winterpause der Saison, die Mannschaft soweit verstärkte, daß am Ende der Saison der Abstieg aus der B-Klasse vermieden wurde.

Die letzte Saison, war wohl mal wieder eine der besseren der 1. Mannschaft, von Anfang der Saison lieferte man sich ein Kopf an Kopf Rennen mit dem Maifelder SV um den Meistertitel, der den Aufstieg in die A-Klasse bedeutete. Erst zum Ende der Saison, wurde man abgefangen, weil in Ettringen verloren wurde und der Maifelder SV am „grünen Tisch“ die Partie gegen den SC Saffig gewann. Der 2. Platz berechtigte aber, zur Relegation zur A-Klasse. Unsere Mannschaft machte seine Hausaufgaben und gewann gegen den SC Sinzig in Niederzissen mit 4:1 Toren. Nun mußte man, auf die anderen Mannschaften in der Relegation zur Bezirksliga hoffen, daß diese einen Platz in der A-Klasse, durch deren Aufstieg schaffen würden. Doch dies war nicht der Fall, so das in der bereits angelaufenen neuen Saison, wieder in der B-Klasse gespielt werden muss.